Nachklapp Zirkuläre Impulse 2 Rinteln – Nachhaltiges Bauen gelingt trotz Hürden!

„Neubau Integrierte Gesamtschule Rinteln“ – die politischen Prozesse und Planung für den Neubau der Gesamtschule in Rinteln, Niedersachsen haben viel Zeit in Anspruch genommen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Thomas Kreimeyer vom Hochbauamt des Landkreises Schaumburg hat die Ergebnisse des mittlerweile realisierten Bauvorhabens „Neubau Integrierte Gesamtschule Rinteln“ detailliert und fokussiert vorgestellt und anschließend die vielen Fragen der Teilnehmenden mit großer Expertise beantwortet.

In den Planungswettbewerb für den Neubau der Gesamtschule wurden von vorn herein Nachhaltigkeitsanforderungen festgeschrieben. 15 Planungsbüros haben ihre Vorschläge eingereicht. Der Gewinner-Entwurf überzeugte durch konsequente Berücksichtigung der Nachhaltigkeitskriterien. Innerhalb von drei Jahren wurde das Gebäude errichtet und konnte 2021 eingeweiht werden.

Gebaut wurde ein demontierbarer Massivholzbau mit Holzrahmenfassade. Die meisten Bauteile im Innenraum bleiben sichtbar. Fundament, Bodenplatte und Aufzugstürme wurden aus Beton errichtet, da Recyclingbeton zum Zeitpunkt der Planung keine Option war.

„Der nachhaltige Bau der Gesamtschule ist der richtige Weg für die Zukunft. Da sind wir uns im Landkreis einig.“

Thomas Kreimeyer, Hochbauamt des Landkreises Schaumburg

Obwohl Zirkularität kein Bestandteil der Planungen war, wurden einige wesentliche Elemente des zirkulären Bauens berücksichtigt, wie der demontierbare Massivholzbau, die technisch einfache Belüftung, Mehrfachnutzung durch gemeinschaftliche Infrastruktur und der geringe Einsatz mineralischer Baustoffe.

Die Holzbauelemente kamen aus Österreich, da Unternehmen in Norddeutschland nicht wettbewerbsfähig genug waren. Bei der Fassade des Gebäudes wurde heimische Lärche aus eigenen Wäldern des Landkreises eingesetzt.

Die Energieversorgung erfolgt über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sowie Fernwärme mit Biogasversorgung. Bei der Be- und Entlüftung wurde ein einfacher technischer „low-tech“ Standard gewählt mit permanenter Nachtlüftung, Oberlichtern und außenliegendem Sonnenschutz.

Die Gesamtkosten für das Projekt ohne Außenanlagen betrugen 25,9 Mio. Euro, was bei einer Bruttogrundfläche von ca. 9.300 qm ca. 2.800 Euro pro Quadratmeter ausmacht. Die Aula der Schule wurde bewusst kleiner dimensioniert, da eine vorhandene Aula in der benachbarten Schule mitgenutzt werden kann.

Fast alle politischen Parteien in der Region Schaumburg sind sich darin einig: Das Beispiel zeigt den Weg für zukunftsfähiges Bauen. In der Kreishauptstadt Stadthagen wird derzeit die Erweiterung einer Gesamtschule geplant, bei der die Erfahrungen aus Rinteln einfließen sollen. Die Entwicklungen zeigen, dass nachhaltiges Bauen unter Berücksichtigung zirkulärer Ansätze der neue Standard beim öffentlichen Bauen werden kann.

Danke an alle, die mit dabei waren!

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